Gemeinsam mit dem Schleswig-Holsteinischen Kunstverein konnten wir die Leitende Kuratorin am Thorvaldsen Museum in Kopenhagen, Dr. Margrethe Floryan, für einen Vortrag in Kiel gewinnen.
Sobald der dänische Bildhauer Bertel Thorvaldsen (1770-1844) nach
Rom gelangt war, traf er sich mit vielen der deutsch-römischen
Künstler, Archäologen und Sammler. In manchen Fällen entstanden
daraus lebenslange Freundschaften. Später besuchte Thorvaldsen
mehrere seiner Kollegen und Kunden in ihrer deutschen Heimat.
Seine Skulpturen sind in Deutschland sehr gut repräsentiert, sei es in
den großen Museen, auf städtischen Plätzen, in Kirchen und
Kapellen, denn deutsche Aufträge gab es viele während seiner fast 40
Jahre langen Karriere in Rom. Diese Aufträge entstammten von
Einzelpersonen bürgerlicher oder adeliger Herkunft, Königshäusern
sowie einer Reihe von Gesellschaften gelehrter Bürger.
Der Vortrag bezieht sich hauptsächlich auf Thorvaldsens Bedeutung
im nördlichen Teil von Deutschland (Schleswig-Holstein,
Mecklenburg-Vorpommern und Berlin), aber Elemente von seinem
Alltag in der römischen Werkstatt und Carrarra als Quelle seiner
Materialien und Mitarbeiter werden auch berücksichtigt. Es wird auch
ein Blick auf die vielen Gips- und Bronze-Reproduktionen von
Thorvaldsen-Motiven, übrigens in allerlei Größen, geworfen.
Zahlreiche fotographische Aufnahmen – historische sowie aktuelle –
begleiten den Vortrag von Dr. Margrethe Floryan.
Dr. Margrethe Floryan studierte an der Universität Aarhus und an der École du Louvre in Paris und lebte mit ihrer Familie in Moskau und Berlin, wo sie bahnbrechende gartenhistorische Forschungen durchführte.
Neben umfangreichen Publikationen zu Bertel Thorvaldsen ist sie auch Autorin von „Die Gärten der Zaren: Eine Analyse der Ästhetik,
Semantik und Nutzung russischer Gärten des späten 18. Jahrhunderts“
und Co-Autor von „Große europäische Gärten: Ein Atlas historischer
Pläne“. Sie setzt sich aktiv für den Schutz und die Denkmalpflege
historischer dänischer Gärten ein und ist Mitglied des dänischen
Welterbekomitees.
Bitte entnehmen Sie den Vortragssaal der postalischen Einladung oder am Abend dem Aushang vor Ort.